Der Naturgarten beherbergt nun zehn Bienenvölker
Vizebürgermeisterin und Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner und Umweltstadträtin Ulli Sima besuchten die Bienenvölker bei ihrem neuen Zuhause am Wiener Zentralfriedhof.
Friedhöfe in der Stadt sind auch grüne Oasen in oftmals dicht verbauter Umgebung, wo Tiere und Pflanzen einen weitgehend ungestörten Lebensraum finden. Durch die Vielfalt der Pflanzenwelt auf dem Wiener Zentralfriedhof finden nun auch zehn Bienenvölker eine optimale Umgebung ohne Bienengifte vor. „Mit dem Projekt Bienen am Zentralfriedhof zeigen wir deutlich, dass unsere kommunalen Betriebe auch bei Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle einnehmen. Der Wiener Zentralfriedhof ist ja nicht nur ein Ort der Ruhe und Stille für Hinterbliebene, sondern bereits seit vielen Jahren ein Rückzugsort vieler Tierarten“, so Vizebürgermeisterin Renate Brauner.
„Wien als Millionenstadt mit mehr als die Hälfte Grünraum ist auch eine Stadt der Bienen. Wir fördern die Bienen, indem wir Wiesen in Parkanlagen und auf sonstigen Grünflächen naturnah belassen und haben auch in den Blumengärten Hirschstetten und im Schulgarten Kagran bereits Bienenvölker. Ich freue mich sehr über die neuen Bienenvölker am Zentralfriedhof, wir werden in Zukunft verstärkt nach Möglichkeiten suchen, Bienenvölker in der Stadt anzusiedeln“, so Umweltstadträtin Ulli Sima.
Naturgarten idealer Lebensraum für die Bienen
Damit die Bienen ungehindert am Friedhofsgelände ausfliegen können, wurde der Naturgarten als der am besten geeignete Ort für die Bienenstöcke ausgewählt. Der Naturgarten ist ein 40.000 m2 großes Areal mit einer großen Blumenwiese, Bäumen, Sträuchern und einem Biotop. Er bietet den Bienen Lebensraum, Futterquelle und Wasser.
„Die zahlreichen Baumalleen am Friedhofsgelände wie Ahorn, Kastanien, Linden, Buchen, Platanen, Schwarznuss oder Hopfenbuche sind für die Bienen ideale Futterquellen“, so Imker Gustav Penker, Obmann des Vereins „Bienenzuchtverein Wien – Ortsgruppe 1“ und Betreuer der Bienen am Wiener Zentralfriedhof. „Bis zum 1. Wiener Friedhofshonig wird es nicht mehr lange dauern“, so Penker augenzwinkernd.
Naturoase Zentralfriedhof
Der Wiener Zentralfriedhof ist eine 2 km2 große Naturoase. Das riesige Areal ist nur zum Teil mit Gräbern belegt, es finden sich auch große parkartige Flächen mit hohem Baumbestand. Reh, Hase und Fasan führen ein beschauliches Leben am Zentralfriedhof und lassen sich von den BesucherInnen oft gar nicht stören, mit ein bisschen Glück kann man dort auch einen Dachs oder einen Steinmarder beobachten. „Die Friedhöfe in Wien sind mehr als nur Begräbnisstätte, sie sind Rückzugsort für viele Tierarten und dienen als Grünoasen“, so Dr. Markus Pinter, Geschäftsführer der Friedhöfe Wien GmbH.
Eine Besonderheit ist das Vorkommen des Feldhamsters am Zentralfriedhof. Mittlerweile auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten, findet er hier noch genug Rückzugsräume. Weitere seltene tierische BewohnerInnen sind die Waldohreule, der Mittelspecht und eine besonders seltene Schmetterlingsart, das Wiener Nachtpfauenauge, mit einer Flügelspannweite von über 10 cm einer der größten Schmetterlinge Europas.
Bienen in Wien
In den Blumengärten Hirschstetten der Wiener Stadtgärten gibt es schon seit zehn Jahren ein Bienenhaus, vier Bienenvölker und Bienenwiesen. Auch der Schulgarten Kagran der Wiener Stadtgärten beherbergt drei Bienenvölker, am Landgut Wien Cobenzl gibt es drei Bienenvölker. Auch an anderen Orten Wiens werden von den Wiener Stadtgärten Wiesenflächen bewusst extensiv gepflegt, um Artenvielfalt in der Stadt zu fördern. Bei dieser Pflegeweise wird die Wiese nicht öfter als ein- bis zweimal pro Jahr gemäht. Nicht nur Bienen, sondern viele weitere Tierarten wie z. B. Schmetterlinge oder samenfressende Vogelarten profitieren von Wildblumen.
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